Mit ein bisschen Mut
Unter dem Motto „Dann und wann ein bisschen Mut“ startete im Januar 2021 bereits der zweite virtuelle Workshop, den der Kunstverlag Au seinen mund- oder fussmalenden Künstlerinnen und Künstlern angeboten hat. Anfang Juni ist die Veranstaltung nun zu Ende gegangen – wieder zur grossen Zufriedenheit aller Beteiligten hinter und vor den Leinwänden.
Neu war allerdings, dass das ursprüngliche Konzept des ersten Workshops, an drei aufeinander folgenden Tagen zusammenzuarbeiten, zugunsten von Studien- und Lernpausen aufgelockert wurde. Der Grund: Die Belastung für die Künstlerinnen und Künstler sollte optimiert werden. Ein Acht-Stunden-Schulungstag ist bei einer solch konzentrierten, kreativen Tätigkeit schlicht nicht durchhaltbar. Deshalb wurde das Seminar auf drei Wochen mit jeweils einem festgelegten Workshop-Tag „gestreckt“ – was zum einen die Kräfte der Mund- oder Fussmaler/innen schonte und sich zum anderen leichter in deren Alltag integrieren liess.
Passend zur Jahreszeit des Workshop-Starts wählte Kursleiterin Editha Tarantino gemeinsam mit den Künstlern/innen ein typisches „Winter-Motiv“ – das dann drei Tage lang den künstlerischen Alltag der Mundmaler/innen Bracha Fischel, Lea Otter, Antoine Leisi und Lars Höllerer bestimmen sollte.
Neben der gemeinsamen kreativen Auseinandersetzung mit dem Motiv ging es natürlich auch um theoretische Fragen wie Farblehre und Perspektive, Bildaufbau, Proportionen, Tiefenwirkung und vieles mehr. Zudem standen die persönlichen Stärken sowie Tipps rund um spontanes Arbeiten – wie etwa Ideen Raum zu geben und in der Nichtperfektion die Perfektion zu erkennen – im Mittelpunkt.
Ein erstes Mal „Hausaufgaben“
Neu war beim Frühjahrsworkshop auch, dass es zum ersten Mal „Hausaufgaben“ gab. Mithilfe dieser sogenannten Vertiefungsarbeit konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Gelernte in eigener Regie und ohne die Gruppe auf die Leinwand bringen. Diese Aufgabe war selbstverständlich nicht als Auftrag gemeint, sondern sollte den Künstlerinnen und Künstler Mut machen, sich unabhängig und eigenständig an komplexe Themen und Motive zu wagen. Los ging’s mit dieser Vertiefungsarbeit gleich nach dem letzten gemeinsamen Seminartag Ende Februar, frei nach dem Motto „Dann und wann ein bisschen Mut“. Rückmeldung zu ihren in Eigenarbeit geschaffenen Werken gab es im Mai per Zoom-Konferenz – kurz bevor Anfang Juni bereits das nächste virtuelle Seminar gestartet ist. Die Themen diesmal sind „Blumen“ und „See“.